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Mobbing, ein bewusstes Verhalten?

Arbeitsmarkt -
17 November 2008


Mobbing, ein bewusstes Verhalten?
 
Dieser Text soll nur einen bescheidenen Beitrag leisten zu den zahlreichen Gedankenansätzen, welche ein uraltes Thema hervorruft: Mobbing.

Die Bedeutung dieses Worts kann wie folgt erklärt werden: "Wiederholtes Verhalten oder wiederholte Aussagen über eine relativ lange Zeit mit dem Ziel, eine bestimmte Person zu destabilisieren, an den Rand zu drängen oder auszuschliessen".

Betrachten wir das Problem von zwei Standpunkten aus: von Seiten der mobbenden Personen und von Seiten der Opfer. Man kann sich in beiden Fällen fragen, ob sich die Betroffenen des Phänomens und seiner Auswirkungen bewusst sind!

Oft ist sich der Mobbende seiner Handlungen nicht bewusst; ich bin überzeugt, dass gewisse Haltungen manchmal auf die mangelnde Verträglichkeit zwischen den involvierten Personen zurückzuführen sind, und ausgeübter Druck ist nicht unbedingt ein perverses Verhalten; wenn der Arbeitgeber eine Person nicht besonders mag hat er oft Tendenz, ihre Fehler etwas zu sehr zu betonen. Mobbing oder Gereiztheit?

Das Opfer kann z.B. eine Reaktion auf einen gewissen Mangel an Kompetenz auch als Mobbing empfinden... Der Angestellte entspricht nicht den Erwartungen und Anforderungen seines Vorgesetzten, welcher ihm seine Mängel vorhält, und der Angestellte ist überzeugt, gemobbt zu werden... Es geht um zwei komplett verschiedene Gesichtspunkte für ein selbes Resultat: die betroffene Person kann das Arbeitsklima nicht mehr ertragen und kündigt oder wird aufgrund von Depression krankgeschrieben.

In beiden Fällen sollten sich die handelnde Person sowie deren "Gegner" ganz unparteiisch eine ernste und stichhaltige Frage stellen. Der Vorgesetzte: "Kann mein Verhalten als Mobbing bezeichnet werden?" wenn ja, muss umgehend Abhilfe geschaffen und im Gespräch mit der betroffenen Person eine gesunde und klare Situation wiederhergestellt werden. Das Opfer sollte sich seinerseits fragen, ob die Ungunst von Seiten des Arbeitgebers auf seine eigenen Schwierigkeiten Verantwortung zu tragen zurückzuführen ist oder ob es sich tatsächlich um ungerechten und missbräuchlichen Druck handelt.

Um eine Antwort darauf zu finden, können die verantwortlichen Personen diese kleine Übung machen: keine der folgenden Aussagen (in aktiver Form für den Mobbenden, in passiver Form für das Opfer) darf bejaht werden: "Ich hindere die Person daran, sich auszudrücken, ich spreche nicht mehr mit ihr, ich bringe sie vor ihren Kollegen in Verruf, ich diskreditiere sie in ihrer Arbeit und/oder ich schädige ihrer Gesundheit." (unvollständige Liste von Heinz Leymann, Schriftsteller, Autor des Buchs "Mobbing - Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehren kann")

Denken Sie darüber nach ...
 
RS
traduction Cécile Jacq

 

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