Der Monat Mai hat der Schweizer Industrie eine gute Nachricht gebracht. Die Einkäufe kletterten im Vergleich zum Vormonat von 46,7 Punkten auf 51,4 Punkte. Das Bundesamt für Statistik und die Gewerkschaften prognostizieren allerdings bis Jahresende einen Stellenabbau, der auf die Aufhebung der Wechselkursuntergrenze zurückzuführen ist.
Um weiterhin ein wettbewerbsfähiger und attraktiver Werkort zu bleiben, muss die Schweizer Industrie an die Zukunft denken und sich neu aufstellen. Aus diesem Grund haben die vier Verbände asut, Electrosuisse, Swissmem und SwissT.net beschlossen, die Initiative «Industrie 2025» zu lancieren.
Im Fokus der Aktion steht die Vorbereitung auf «Industrie 4.0». Nach der Mechanisierung, der Elektrifizierung und der Automatisierung geht die globale Industrie nun der Digitalisierung entgegen. Konkret heisst das: Die Fabrik von morgen wird eine Smart-Factory mit vollständig vernetzten Prozessabläufen sein. Neue Technologien aus der Informations- und Kommunikationstechnik kommen gegenwärtig in der produzierenden Industrie zunehmend zum Einsatz. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren noch verstärken.
Aber welche Vorteile bringt die neue industrielle Revolution? Das Potenzial ist unermesslich. Zum Beispiel können Produktionsabläufe verbessert und beschleunigt werden, denn die Vernetzung ermöglicht eine wirksamere Koordinierung der gesamten Wertschöpfungskette. Die intelligenten Maschinen können Informationen mit den Beteiligten der Logistik austauschen, die sich rund um den Globus befinden. Aber auch dank einer kostengünstigeren Einzel- und Kleinserienfertigung besser auf die Kundenanforderungen reagieren. Neue Technologie ist gleichbedeutend mit Innovation. Durch die Entwicklung neuartiger Maschinen kann die heimische Industrie Vorsprung gewinnen und eine Führungsposition übernehmen.
Für die Schweizer Verbände ist es daher unabdingbar, den Anschluss an die digitale Revolution nicht zu verpassen. Deshalb setzt sich die Initiative «Industrie 2025» das Ziel, die betroffenen Akteure über eine Online-Plattform und eine zentrale nationale Anlaufstelle rund um das Thema „Industrie 4.0" zu informieren, zu fördern und zu unterstützen.
Christelle Genier
