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Das Videospiel: eine spielerische und effektive Rekrutierungstechnik

Arbeitsmarkt -
26 November 2014


Das Videospiel: eine spielerische und effektive Rekrutierungstechnik

Das Vorstellungsgespräch ist eine obligate Etappe, die häufig für Kandidaten und gelegentlich auch für Recruiter mit Stress verbunden ist. Bei Bewerbern, die aus der Fassung geraten, und Personalern, die den neuen Mitarbeiter mit Standardfragen zu finden hoffen, stösst das klassische Bewerbungsgespräch rasch an seine Grenzen. Die Personalgewinnung kann indes kurzweilig und wirksam zugleich sein. Zum Beispiel mit einem Videospiel!

Anstelle eines klassischen Gesprächs lassen die Personalverantwortlichen den Kandidaten hierbei die vorgesehen Arbeitsaufgaben durchspielen. Die bisher noch wenig verbreitete Technik hat ihre Vorteile. Dazu gehört zweifellos die Möglichkeit, die Kompetenzen eines Kandidaten richtiger einschätzen zu können. Studien zufolge ist dieser spielerische Ansatz doppelt so effektiv wie ein herkömmlicher Persönlichkeitstest. In der Tat können die speziell für die Personalbeschaffung entwickelten Games typische Situationen aus dem Berufsalltag realitätsnah simulieren. Der Personaler kann in dieser Weise besser beurteilen, ob der Bewerber den Anforderungen der zu besetzenden Stelle gerecht wird.

Diese Simulationsanwendungen, die bei den Unternehmen auf wachsendes Interesse stossen, wenden sich vorrangig an die jüngere Generation, die mit Videospielen vertraut ist. Das Spielentwicklerstudio Knack beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung von Rekrutierungstools für die verschiedensten Berufskategorien. Auch die Bewerber können diese Anwendungen nutzen und ihre Resultate online austauschen, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. In den Vereinigten Staaten setzt sogar die Army bei der Suche nach künftigen Soldaten Recruiting-Games ein. L’Oréal zum Beispiel bietet ein Online-Simulationsspiel, mit dem Interessenten ihre Eignung für einen bestimmten Job «testen» können.

Momentan ist es jedoch vor allem die Ausbildung, für die HR-Abteilungen das Gaming nutzen wollen. In Japan setzt McDonald auf diese Technik, um die Mitarbeiter in die Entgegennahme von Bestellungen und die Zubereitung von Hamburgern einzuweisen. Auch in der Schweiz beginnen Simulationsspiele Fuss zu fassen. So nutzt die Waadtländer Kantonalbank (BCV) seit mehreren Jahren diese Tools, um ihre Mitarbeiter in den Verkaufstechniken zu schulen.

 
 

Christelle Genier

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